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Mentoring
Im Tandem auf Erfolgskurs

Im Tandem auf Erfolgskurs

Seit 2007 – als eine der ersten Hochschulen der Schweiz – bietet die FH Graubünden im Rahmen des Mentoring-Programms interessierten Studierenden im letzten Studienjahr die Chance, sich mit Fach- und Führungskräften aus der Wirtschaft zu vernetzen. Sie unterstützt damit die persönliche Karriereentwicklung und insbesondere den erfolgreichen Übergang vom Studium zur Berufstätigkeit. Nicht zuletzt soll damit die traditionell enge Verbindung zwischen Fachhochschule und Wirtschaft gestärkt werden.

Text: Riccarda Ryffel, Maria Simmen / Bild: Graubündner Kantonalbank / Plutarch Chiotopulos, Kontiki Reisen / Carole Husi, Wirz Communication / Daniele Specker

Das Mentoring-Programm der FH Graubünden ist ein Beziehungsmodell zwischen einer berufserfahrenen Person und einer «unerfahrenen» studierenden Person. Die Mentorinnen und Mentoren unterstützen die Studierenden mit ihrem Know-how, vermitteln Praxiseinsicht in ihren Berufsalltag, führen in Netzwerke ein und helfen Mechanismen und ungeschriebene Regeln in der Berufswelt besser zu verstehen.

Der Begriff «Mentor» stammt aus der griechischen Mythologie und wurde zum Synonym für einen väterlichen Freund und Berater. Mentor war der Freund des Odysseus, der für die Zeit seiner Abwesenheit von Ithaka die Fürsorge für dessen Sohn übernahm.

Heute versteht sich «Mentoring» als Beziehungssystem zwischen einer erfahrenen, meist älteren Person (Mentorin/Mentor) und einer unerfahreneren, meist jüngeren Person (Mentee). Die Mentorin bzw. der Mentor unterstützt, gibt Ratschläge, führt in Netzwerke ein und hilft der/dem Unerfahrenen, die komplexe Berufswelt zu verstehen. Als informelle Beziehung ist Mentoring schon seit Langem ein wichtiger Faktor für eine erfolgreiche Karriere und für die Nachwuchsförderung.

Die Mentoring-Partnerschaft an der FH Graubünden dauert neun Monate. Während dieser Zeit findet ein Austausch zur Studienentwicklung und zur Berufsplanung statt. Der Perspektivenwechsel in der Partnerschaft führt zu einer Win-Win-Situation.

Nutzen für Mentorinnen und Mentoren

  • Frische Ideen und Impulse vom akademischen Nachwuchs
  • Reflexion und Anerkennung der persönlichen Karriere
  • Reflexion der eigenen fachlichen und methodischen Arbeitsweise
  • Qualifizierten Nachwuchs für das eigene Unternehmen kennenlernen
  • Einblick in die aktuelle Hochschullandschaft

Nutzen für die Mentees

  • Mut und Motivation zur eigenen Karriereentwicklung
  • Die eigenen Fähigkeiten besser kennen und einschätzen lernen
  • Das Selbstbewusstsein steigern
  • Ideen für die Berufsfindung bzw. Tätigkeitsgebiete entwickeln
  • Einblicke in die Strukturen der Berufswelt erhalten
  • Branchen- oder bereichsspezifisches Wissen aufbauen
  • Erschliessung eines Netzwerks, das neue Impulse vermitteln kann

Die FH Graubünden greift auf einen Pool von etwa 140 Fach- und Führungskräften aus der ganzen Schweiz zurück. Im Verlauf des Matching-Prozesses zwischen Mentorin/Mentor und Mentee können somit viele Wünsche und Bedürfnisse berücksichtigt werden. Die Partnerschaft soll für beide Seiten gewinnbringend sein, nicht nur, was die Interessen betrifft, sondern auch auf persönlicher Ebene. Die Mentoring-Paare werden daher durch das Career Center der FH Graubünden eng begleitet und gecoacht.

Das Mentoring-Programm hat sich als äusserst wichtiges Instrument für die berufliche Karriere bewährt und ist fester Bestandteil des Career-Center-Angebots. Es wird von den Studierenden rege genutzt und von allen Beteiligten gleichermassen geschätzt. 590 Studierende sind in den vergangenen Jahren eine erfolgreiche Mentoring-Partnerschaft eingegangen.

Mentorin: Christine Rhomberg, Kontiki Reisen, Head of Marketing
«Ich blicke auf eine sehr spannende Zeit zurück, wenn ich an das vergangene Jahr denke. Nadines ruhige, offene und überlegte Art hat sehr viel dazu beigetragen, dass es ein erfolgreiches Mentoring-Jahr wurde. Besonders schätzen gelernt habe ich ihr Interesse an allen Belangen der Firma, ihre Selbständigkeit und ihre gute Selbstorganisation.»

Mentee: Nadine Schmid, BachelorstudiumTourismus
«Christine Rhomberg hat mir die Welt des Marketings – wie auch die Kontiki-Welt – nähergebracht. Sie hat sich viel Zeit genommen, um mir ihre Tätigkeit als Marketing-Verantwortliche aufzuzeigen, und ich konnte in spannenden Gesprächen von ihren Erfahrungen profitieren. Die Treffen mit anderen Kontiki-Mitarbeitenden habe ich ebenfalls sehr geschätzt. Es war ein abwechslungsreiches und motivierendes Mentoring-Jahr.»

Bild: Carole Husi, Kontiki Reisen
Bild: Carole Husi, Kontiki Reisen

Mentor: Daniel Ehrensperger, Wirz Communication, Geschäftsführer Medienrealisation und Partner
«Das Mentoring mit Michèle war auch für mich sehr wertvoll – oftmals ein Austausch auf Augenhöhe. Falls Michèle dank ihres Mentoring-Jahrs gar noch einen Job bei uns erhält, wäre dies sicher für uns beide die Krönung.»

Mentee: Michèle Wildisen, Bachelorstudium Multimedia Production
«Durch das Mentoring seitens Daniel Ehrensperger erhielt ich die unbezahlbare Gelegenheit, Branchenluft zu schnuppern sowie Insides und Tipps aus bester Quelle zu erhalten. So hat mir Daniel zum Beispiel im Rahmen der Umsetzung meiner Bachelor Thesis u. a. auch dabei geholfen, einen tollen Experten für ein Interview zu gewinnen.»

Bild: Daniele Specker, Wirz Communication
Bild: Daniele Specker, Wirz Communication

Mentor: Andreas Lötscher, Graubündner Kantonalbank, Leiter Finanzen/Controlling
«Bei einem gedrängten Terminkalender schwingt gegenüber zusätzlichen Aufgaben bisweilen eine gewisse Skepsis mit. Rückblickend kann ich mit Überzeugung festhalten: Die investierte Zeit hat sich gelohnt. Es war ein bereichernder Austausch mit der FH Graubünden-Studentin Nadine Brunner. Die Konfrontation zwischen reiner Hochschullehre und jahrelanger Praxiserfahrung bereichert und vermittelt gegenseitig neue Impulse. Solche Kontakte bieten zudem die Gelegenheit, Menschen mit Potenzial zu entdecken und für die Bank zu gewinnen.»

Mentee: Nadine Brunner, Bachelorstudium Betriebsökonomie
«Durch die persönlichen Gespräche mit meinem Mentor, Herrn Andreas Lötscher, sowie seinem Team konnte ich mich sowohl fachlich als auch persönlich weiterentwickeln. Ich durfte mein eigenes Netzwerk erweitern und erhielt einen Einblick in die Finanz- und Controlling-Abteilung der Graubündner Kantonalbank. Herr Lötscher hat mich zudem bei den Vorbereitungen zu meiner persönlichen Stellensuche unterstützt. Das Mentoring-Programm der FH Graubünden kann ich somit nur weiterempfehlen.»

Bild: Plutarch Chiotopulos, Graubündner Kantonalbank
Bild: Plutarch Chiotopulos, Graubündner Kantonalbank

Beitrag von

Riccarda Ryffel
Projektleiterin Mentoring-Programm / Alumni FH Graubünden, Prorektorat

Maria Simmen
Leiterin Career Center und Beratung, Prorektorat