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Wege zu einer Netto-Null-Industrie

Flagship-Projekt Circulus gestartet

21. Februar 2024

Die Schweizer Unternehmen stehen unter Druck, ihre Wertschöpfungsketten nachhaltig und kreislauffähig zu gestalten. Im Rahmen des von Innosuisse finanzierten Flagship-Projekts «Circulus» widmen sich die Fachhochschule Graubünden, die ZHAW School of Engineering und der Switzerland Innovation Park Biel/Bienne diesen Herausforderungen gemeinsam mit der Industrie.

In einer Zeit, in der die Wertschöpfungsketten noch nicht ausreichend nachhaltig oder kreislauffähig sind und das Ziel der Netto-Null-Emissionen in weiter Ferne zu liegen scheint, steigt der Druck auf Unternehmen. Ineffiziente Prozesse belasten die Umwelt mit Abfällen und Emissionen, während der Einsatz von Schadstoffen und der hohe Verbrauch natürlicher Ressourcen die Herausforderungen weiter verschärfen. Vor diesem Hintergrund und angesichts steigender regulatorischer Anforderungen ist die Suche nach innovativen Lösungen dringender denn je. Das Forschungsprojekt hat zum Ziel, konkrete Schritte aufzuzeigen, wie die MEM-Industrie (Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie) in der Schweiz zu einer kreislauffähigen Industrie transformiert werden kann, um dabei ein möglichst hohes Mass an Nachhaltigkeit zu erreichen. Dabei sollen die angestrebten Veränderungen der Geschäftsmodelle, der Produkte sowie der Partnerstrukturen und Prozesse innerhalb der Wertschöpfungsketten direkt bei den beteiligten Umsetzungspartnern erprobt und umgesetzt werden. 

Kreislauffähig entlang der gesamten Wertschöpfungskette

Erste Ansätze zur Förderung der Kreislauffähigkeit sind bereits heute erkennbar, beschränken sich aber auf einzelne Unternehmen, Produkte oder Prozesse. Eine ganzheitliche Betrachtung fehlt bisher, wie die stellvertretende Projektleiterin Prof. Dr. Patricia Deflorin betont: «Im Projekt Circulus verfolgen wir eine wegweisende Perspektive, indem wir die Kreislauffähigkeit nicht nur innerhalb einzelner Unternehmen, sondern entlang der gesamten Wertschöpfungskette untersuchen. Damit nimmt das Projektteam aus Forschung und Wirtschaft eine Vorreiterrolle ein und strebt ganzheitliche Lösungen an, die es unserer Gesellschaft ermöglichen, einen oder mehrere Schritte in Richtung Netto Null zu gehen». Die ambitionierten Ziele können nur durch eine enge transdisziplinäre Zusammenarbeit erreicht werden: Im Projekt arbeiten vier Forschungsinstitute und fünf Umsetzungspartner (Almer, Bystronic, Planzer Synergistics, Thermoplan, V-Zug) gemeinsam daran, den Weg zu einer kreislauffähigen MEM-Industrie zu ebnen. 

Das Team des Schweizerischen Instituts für Entrepreneurship der FH Graubünden bringt seine Expertise in der Entwicklung innovativer Geschäftsmodelle, deren Umsetzung in zukunftsweisende Lösungen und in der Gestaltung internationaler Wertschöpfungsnetzwerke ein. Mit einem Gesamtprojektvolumen von knapp CHF 4.3 Mio. ist die Akquisition des Projektes ein beispielhafter Erfolg: Es ist erst das zweite Mal in der Geschichte der Bündner Hochschule, dass ein Flagship-Projekt akquiriert werden konnte. Im Rahmen der Flagship-Initiative finanziert Innosuisse transdisziplinäre Projekte mit dem Ziel, systemische Innovationen zu fördern, um die Wettbewerbsfähigkeit der Schweizer Wirtschaft zu stärken und einen Beitrag zum Wohl der Gesellschaft zu leisten.

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Fachhochschule Graubünden

Als agile Hochschule setzt die FH Graubünden auf dynamisches Denken und proaktives Handeln. Mit diesem Mindset gestaltet sie nachhaltig die Zukunft mit. Studium und Forschung sind interdisziplinär und orientieren sich an praktischen Herausforderungen in Wirtschaft und Gesellschaft. Ihre über 2300 Studierenden bildet sie zu hochqualifizierten und verantwortungsvollen Persönlichkeiten aus. Die Hochschule bietet Studien- und Weiterbildungsangebote in Architektur, Bauingenieurwesen, Computational and Data Science, Digital Supply Chain Management, Information Science, Management, Mobile Robotics, Multimedia Production, Photonics sowie Tourismus an. In ihrer Forschung fokussiert sie auf die Themen Angewandte Zukunftstechnologien, Entwicklung im alpinen Raum und Unternehmerisches Handeln, und agiert auch partizipativ in Reallaboren. Die Mitwirkung aller Hochschulangehörigen trägt zur Weiterentwicklung der Fachhochschule und deren Qualität bei.